{t:Der Mond ist aufgegangen} {st:Matthias Claudius (Musik: Johann Abraham Peter Schulz)} [D]Der M[A]ond ist [D]aufg[G]eg[A]ang[D]en, die goldnen St[Bm]ernlein pr[Em]ang[Bm]en am H[D]immel h[G]ell und kl[A]ar. [D]Der W[A]ald st[D]eht schw[G]arz und schw[A]eig[D]et und aus den W[Bm]iesen st[Em]eig[Bm]et der w[D]eiße N[G]ebel w[A7]underb[D]ar. Wie ist die Welt so stille und in der Dämm'rung Hülle so traulich und so hold ! Als eine stille Kammer, wo ihr des Tages Jammer verschlafen und vergessen sollt. Seht ihr den Mond dort stehen ? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn. Wir stolzen Menschenkinder sind eitel arme Sünder und wissen gar nicht viel; wir spinnen Luftgespinste und suchen viele Künste und kommen weiter von dem Ziel. Gott, laß dein Heil uns schauen, auf nichts Vergänglichs trauen, nicht Eitelkeit uns freun ! Laß uns einfältig werden, und vor dir hier auf Erden wie Kinder fromm und fröhlich sein ! Wollst endlich sonder Grämen aus dieser Welt uns nehmen durch einen sanften Tod. Und wenn du uns genommen, laß uns in Himmel kommen, du unser Herr und unser Gott ! So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Namen nieder; kalt ist der Abendhauch. Verschon uns, Gott, mit Strafen und laß uns ruhig schlafen und unsern kranken Nachbarn auch. nicht mehr urheberrechtlich geschützt